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et stockt, hinten und vorne

endlich, nachdem ich nun sage und schreibe mehr als eine Woche an meiner uralten Suzuki A100 geschraubt habe, komme ich dazu, die XL wieder auf die Bühne zu schieben. Um genau zu sein, ich komme lediglich dazu, die Honda XL 500 wieder auf die Bühne zu schieben, weil die A100 mich in den Wahnsinn treibt. Ich wollte also an was Grundsolidem schrauben und mich sozusagen vom dreckeligen Zweitakter-Streß mit falschem Schwimmerstand und so einem Gedöns erholen.

Also, auf zu neuen Ufern, den sauberen Motor der XL rausgekramt und losgelegt. Nachdem Volker so nett war und mir mit einer Kupplungsdruckplatte ausgeholfen hat, kann ich ja die Kupplung zusammenbauen, den Zündverteiler  einbauen und alle mit Hilfe der Druckluft aus dem neuen Kompressor befestigen. Klappt auch alles! Alle Scheiben sind am richtigen Ort, beide Hebel, Kickstarter und Kupplung in der richtigen Stellung und schon fluppt der Seitendeckel drauf. Das Ganze befestige ich noch mit nagelneuen Inbusschrauben und bewundere nun mein Werk. Sieht jedenfalls mal besser aus als vorher.

Weiter geht’s mit dem Zylinder, der nun auch verbaut werden soll. Fußdichtung drauffädeln, dabei fällt, wie immer, eine Schraube in den unverschlossenen Steuerkettenschacht. War klar! Bleibt am magnetischen Zündverteiler hängen, wird aber mit einem stärkeren Magneten wieder rausgezogen. O-Ring auf den Fuß des Zylinder fädeln und erst da sehe ich: die Vertiefung einer der Passhülsen ist total vermackt! Aber dem Stabschleifer sei Dank ist das schnell erledigt. Ich zähle die Passhülsen durch und stelle fest, dass eine fehlt. Das macht mich skeptisch und ich betrachte mir die Zeichnung der Reparaturanleitung erneut. Es fehlt noch etwas, das ebenfalls in eine Vertiefung kommt. Das Steigrohr, das den Öldruck und die Versorgung der Nockenwelle mit Öl garantiert ist nicht da. Zumindet nicht in dem Kästchen, wo es hingehört. Wie ein Trüffelschwein durchstöbere ich den ganzen anderen Rest der XL, kann ein solches Teil aber nirgends erkennen. Zurück zum Laptop suche ich alle fehlenden Teile bei XL-Italy raus und schreibe, wem auch sonst, Volker. dem Admin des XL-500-Forums (XL-Forum) ne mail. Volker ist schlimmer als ich: der weiß alles, kann alles und am Schlimmsten, der hat Alles!

Ich geselle mich, immer noch bester Laune, wieder zu meiner Honda XL 500 und denke, ich mache halt jetzt einfach mit dem Zylinderkopf weiter. Dieses Mal betrachte ich VOR dem Zusammenbau ausgiebig alle Teile und stelle fest, dass eines der Ventile anders als die anderen Drei ist. Nicht weiter schlimm, denn ich bin auch vollkommen anders als alle Anderen. Aber das Ventil ist nicht nur anders, es ist auch krumm. Und so krumm, wie es denn ist, kann ich es nicht einbauen!

Also alles auf Anfang: und warten. Wat willste machen?

Ich widme mich also einfach mal meiner uralten sehr zuverlässigen  Yamaha RS 100, die wird immer nur gefahren, gefahren, gefahren. Etwas Pflege tut Not! Aber was ich nicht unerwähnt lassen will: die RS hat nur zwei Ventile: eins am Vorderrad, eins am Hinterrad.

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panta rhei

getreu dem Motto „panta rhei – alles fließt“ möchte ich Euch über die Fortschritte in Sachen XL 500S berichten.

Dank Volkers Hilfe, der so nett war und mir das Ölröhrchen und den Mitnehmer des Kickstarters geschickt hat (XL500S-Forum ), konnte es, nachdem nun auch der Dichtsatz und die Steuerkette angekommen waren, losgehen. Der Motor war so sauber, dank der Strahlkraft des Sodas, wie ich es haben wollte und ich begab mich, zusammen mit meinem immer hilfsbereiten Nachbarn daran, alles wieder zusammenzubauen, sofern wir es denn hinbekommen würden.

Aber….weit gefehlt! Getreu dem Motto „panta rhei – alles fließt“, was gleichzeitig halt auch bedeutet, dass alles zusammen fließt, hatten auch hier Ursache und Wirkung ihre Finger im Spiel. Denn mein Kompressor ist ja durch die Strahlaktion kaputt gegangen. Der neue Kompressor steht zwar schon bereit, aber meine 380 Volt Wandsteckdose hat nur 4 Löcher, der 380 Volt Stecker am Kompressor hat aber 5 Pins. Also kann ich den neuen Kompressor noch nicht betreiben, was zur Folge hat, dass ich bereits angefangen hatte, mit ein Werkzeug für die Kupplung zu bauen. Diese famose Idee wurde mit einem Flacheisen aus sehr hartem Edelstahl umgesetzt. Und so begab es sich, das wir zwei wackere Helden nach Lektüre der Einbauanleitungen erst den Zündversteller und dann die Kupplung einbauten. Beim Festziehen der Kupplung auf das Drehmoment war noch alles in Ordnung, beim Festziehen der Mutter des Zündverstellers hörte ich ein erstes merkwürdiges Geräusch und setzte schnell den Drehmomentschlüssel ab. Mein Nachbar hatte es zwar auch gehört, es war eine Art krächzen, aber er zeigte auf die Steuerkette und meinte, die wäre etwas von dem Ritzel gerutscht, daher käme das Geräusch. Ich also frei und fröhlich wieder den Schlüssel angesetzt, nochmals etwas angezogen und da spürte ich es. Irgendetwas stimmte nicht. Watson, wir haben ein Problem! Houston, wir auch! Woher auch immer, ich wusste, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Und meine dunkle Ahnung bestätigte sich: ein Steg der Kupplungsdruckplatte war angerissen. Frustriert und traurig wie wir waren gingen wir daran alles wieder bis auf die Steuerkette auseinanderzubauen und da sind wir nun: mit defekter Druckplatte, aber viel Zeit und Lust zu Schrauben. Und wieder bestätigt sich die alte herklit’sche Weisheit „alles fließt“, denn normalerweise mache ich die Zentralmuttern von Kupplung, Ritzel etc. immer mit dem Schlagschrauber fest. So kann es gehen…

Also widme ich mich wohl jetzt dem Vergaser oder dem Kabelbaum meiner Suzuki A100.